Schuhlederfunde aus dem Wassergraben vom Schloss Hallwil - und daraus rekonstruierter Schuh
Flickschuster bei der Arbeit
Schusterwerkstätte im 19.Jh. in Pegau
Mit dieser Nähmaschine hielt die Technik Einzug in die Schusterwerkstätten. Die Nähmaschine machte das Entstehen von Schuhfabriken möglich.

Schustergewerbe in alten Zeiten

 

Der Schuster war früher ein Handwerksgeselle, der vor allem auf dem Lande von Ort zu Ort zog.

Lederfunde im Wassergraben des Schlosses Hallwil zeugen von der Tätigkeit eines Flickschusters aus dem Mittelalter.

 

In Fällen, wo der Flickschuster nichts mehr retten konnte, mussten die Schuhe  oder was davon übrig geblieben war, entsorgt werden. Im Wassergraben fanden die Archäologen kistenweise Lederresten, welche vormals Schuhe waren. Anhand solcher Ãœberreste konnten Schuhe rekonstruiert werden. So konnte z.B. rekonstruiert werden, dass ein Mitglied der Familie von Hallwyl offensichtlich an einem Klumpfuss litt.

 

 

 

Schuhe als Lohn für Arbeit  

In den Rechnungsbüchern von Rudolf von Hallwyl findet sich 1406 zum ersten Mal ein Ausgabeposten für den Schuhmacher. Die Dienerschaft, aber auch der im Schloss beschäftigte Handwerker erhielten als Lohn nebst Bargeld auch regelmässig Schuhwerk oder andere Naturalgaben. Bezeugt sind Schuhe aus Leder und auch aus Stoff. Diese werden in den Kassabüchern als < Socken> bezeichnet. Das erklärt, warum eine Magd im Jahr mehrere Paar Schuhe bekam, aber vermutlich auch, weshalb im Schlossgraben Kistern voller Schuhreste gefunden wurden.

 

 Schusterwerkstatt im 19.Jh.

Die „Schusterwerkscht“ bestand aus der „Unterwerkscht“ (hölzernes Podest) und der „Oberwerkscht“ (Tisch). Der Schuster sass bei der Arbeit auf einem „Schusterschemel“. Mit dem Knieriemen (der auch zweckentfremdet zur „Kindererziehung“ verwendet wurde) klemmte der Schuster den in Arbeit befindlichen Schuh auf dem Oberschenkel fest, um ihn zu reparieren. In der dunklen Jahreszeit sorgte eine Petroleumlampe für das nötige Licht (das durch die wassergefüllten gläsernen sog. „Schusterkugeln“ nach dem optischen Prinzip einer Linse gebündelt werden konnte). Jeder Schuster hatte einen Vogel, einen richtigen, der fröhlich in seinem Bauer (Käfig) herum hüpfte und tirilierte.

So beschreibt die Museumshomepage von Pegau die Schusterwerkstatt. Weitere Infos und tolle Bilder zum Leben in dieser Zeit.

 

Die Geschichte der Schuhe

Schon seit der Erfindung der Schuhs vor etwa 300 000 Jahren galten diese als ein Statussymbol. Im alten Ägypten war dieses Privileg alleine den Pharaonen erlaubt.

Im Mittelalter dominierten mehr Stiefel und spitz zulaufende Schuhe, die sogenannten Schnabelschuhe. Diese signalisierten durch die Länge der Spitze die Zugehörigkeit zu einem Stand.

Der Absatz

Der Absatz, aller Frauens bester Freund, hat eine ungeklärte Herkunftsgeschichte. Wahrscheinlich wurde dieser als Notwendigkeit erfunden, da man vor lauter Dreck nicht mehr laufen konnte. Andere Theorien behaupten dagegen, dass es sich um eine Vorkehrung handelte, bei der man die Schuhe aufhängen konnte. Geschichte hin oder her, im 16. Jahrhundert wurde der Plateauschuh von Spanien aus immer berühmter. Damals waren Schuhe mit Absätzen sowohl für Frauen wie auch für Männer gang und gäbe. Den Männern halfen sie, um grösser und kriegerischer zu wirken. Den Frauen um ein schöneres Décolté und einen aufreizenderen Gang zu bekommen.

Der Sportschuh dagegen erreichte seinen Höhepunkt in den 1980er Jahren, da die Menschen immer mehr Freizeit hatten, um z.B. Sport zu treiben.

Heute unterscheiden wir zwischen 1000 verschiedenen Sorten von Schuhen, wie zum Beispiel:  Sattelschuh,  (Full- oder Halfbrogue, Longwing),  (Pennyloafer), Mary Jane, Ãœberknieschaftstiefel, Pantolette, D'Orsay, Mule , Pumps, Sandalette, Ballerinas.....