Das Leben im 19. Jahrhundert

 

Einführung

Das 19. Jahrhundert begann am 1. Januar 1801 und endete am 31. Dezember 1900. Das 19. Jahrhundert war die Zeit der Industrialisierung. Die Lebenweise der Menschen veränderte sich durch das Aufkommen der Fabriken dramatisch.

Warum die Lebensweise der Menschen sich so dramatisch veränderte und welchen Beruf durch die Fabrikarbeit zu Grunde ging, erzähle ich euch in diesem Text:

Im 19. Jahrhundert arbeiteten viele Menschen in der Landwirtschaft. Die Grösse der landwirtschaftlichen Betriebe waren früher nicht so gross, darum mussten die Bauern zusätzlich als Taglöhner arbeiten, denn es war sehr schwierig, eine fünfköpfige Familie zu ernähren. Eine solche Familie verbrauchte im Jahr 180 Gulden. In diesen Familien mussten auch die Kinder mitarbeiten. Das war für sie sehr anstrengend, weil sie am Morgen um 6 Uhr aufstehen mussten und erst um 7 Uhr wieder nach Hause kamen. Oft blieb für die Schule keine Zeit, denn die Eltern waren auf die Mithilfe der Kinder angewiesen - seis bei der Feld- oder bei der Heimarbeit. So kam es auch in Suhr vor, dass Eltern gebüsst wurden, die ihre Kinder nicht zur Schule schickten.

Früher wurde man schon als reich bezeichnet, wenn man einen Stuhl, ein Bett oder einen Tisch besass. Die Häuser bestanden aus Holz und waren sehr klein und eng. In den Häusern gab es kein Licht. Die Beleuchtung wurde mit Kerzen gemacht, die aber kaum Licht gaben. Die Möbel aus früheren Zeiten waren aus dunklem Holz hergestellt. Die Zimmer bekamen auch wenig Tageslicht, weil die Häuser wenig kleine oder gar keine Fenster hatten. Zudem waren die Vordächer oft sehr lang.

Als die Fabrikarbeit aufkam, zogen viele Bauern von dem Land in die Stadt und gaben ihren Beruf auf.  Den Bauernhof verkauften sie für viel Geld.
Die Menschen hatten auch viele Kinder und nur eines konnte den elterlichen Hof übernehmen. Durch die aufkommende Fabrikarbeit ergab sich nun die Möglichkeit, dass die anderen Kinder nicht als Wandergesellen ihr Brot verdienen mussten, sondern in der Region bei der Familie blieben und ihr Einkommen in der Fabrik verdienen konnten.

Die Nahrungsproduktion ging wegen der Fabrikarbeit dramatisch zurück. Es gab immer mehr Menschen, aber weniger Nahrung - und das war sehr schlimm. Durch das magere Einkommen und die fehlende gesundheitliche Betreuung und den schlechten Arbeitsbedigungen ging es den Arbeitern zusehends schlechter. Den Fabrikbesitzern ging es aber mehr oder weniger nur um das Geschäft. Die Wohnhäuser änderten sich erst sehr spät und sie blieben lange immer noch dunkel und schmuddelig.

 

Meine Meinung

Wie die Leute früher gelebt haben, finde ich auf eine Art schlimm, weil die Leute keine saubere Hygiene hatten und in dreckigen Kleidern herum laufen mussten. Aber die Zeiten änderten sich und zum Glück müssen wir heute nicht mehr so finster und einfach wohnen, in dunklen Häusern, wo es kaum Licht gibt. Die Menschen von früher taten mir schrecklich leid. Heute leben wir in einem isolierten Haus, wenn es im Winter kalt ist, haben wir schön warm in der Stube. Früher war das noch nicht so. Die Leute hatten keine isolierten Häuser und darum war es auch sehr kalt. Ein Cheminée gab es schon, aber ich glaube nicht, dass die Hitze des Cheminées geholfen hat, die Zimmer warm zu halten, weil eben das Haus nicht isoliert war. Zudem herrschte wohl immer feucht-rauchig stickige Luft, wie wir sie aus den Ballenberg-Häusern kennen; die Zimmer konnten kaum gelüftet werden.

Zum Glück haben wir heute gut gebaute Häuser!!!!

 

Das Plumpsklo

war bereits eine grosse neue technische Errungenschaft. Wurde die Nottdurft früher irgendwohin gesetzt, konnte man nun sein Geschäft sitzend erledigen. Je nachdem fiel der "Dünger" in einen Wassergraben oder in eine Jauchegrube.

Bild und Text stammen aus dem Schloss Hallwil.

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Suhr damals

Im 19. Jahrhundert sind in Suhr Wohn- und Produktionsräume unter einem Dach mehrheitlich vereint worden. Das sogenannte Hochstudhaus umfasst Küche mit Rauchumfang, Stube, Schlafzimmer sowie der Stall- und Scheunenteil.

Hochstudhaus                                                                                                        



Mit neuen Industrien wurden die Wohnhäuser zu einer besseren Atmosphäre errichtet. Neubauten dienten meistens nur noch zu Wohnzwecken. Im Jahre 1893 erhielt die Gemeinde Suhr fliessendes Wasser und 1907 elektrischen Strom. Industrien ersetzten die handwerkliche Arbeit bei der Herstellung der Möbel. Elektrische Apparate wie Kühlschrank, Waschmaschine, Staubsauger erleichterten die Hausarbeit. Die Hygiene wurde durch diese Haushaltshilfe besser.