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Die Heimaten einer Australien-Schweizerin

 

 

Ursula Simak-Gysi - Lehrerin während 18 Jahren in der Schweiz - und nun schon 15 Jahre in Australien

Heimat(en)

Für mich ist das der Ort, wo ich lange Zeit gelebt habe - geboren bin, gespielt habe, zur Schule gegangen bin und während vieler Jahre gearbeitet habe - im Kreise meiner Familie und von Freunden, in einer mir vertraut gewordenen Umgebung, in einem Land, das ich nach wie vor sehr schätze und immer schätzen werde aus verschiedensten Gründen, die einzigartig sind in dieser Welt. Das ist meine alte Heimat, an der Bachstrasse, dann an der Bühlstrasse, in Buchs, in der Schweiz.


Am Anfang habe ich das Wort Heimat gleich in die Mehrzahl gesetzt, weil es da noch eine zweite gibt, die immer wichtiger für mich wird, je länger je mehr - zuerst war sie mir fremd, aber die Jahre verstreichen, und man beginnt, sich auch dort daheim zu fühlen, hat sich etwas aufgebaut, engagiert sich, hat viele neue Freunde gewonnen und "last but not least" hat selbst eine sehr kleine Familie dort, in der neuen Heimat an der Parkwood Terrace, in Airlie Beach, in den Whitsundays, in Queensland, Australien, wo es mich durch Heirat hinversetzt hat. Dort auf der andern Seite der Welt sind es vorallem die Menschen, die ich neu kennengelernt habe, die mir ein heimatliches Gefühl vermitteln können - weniger die Umgebung oder der Staat. Aber, was nicht ist, kann ja noch werden. - Kommt mal vorbei! Ich freue mich immer sehr über Besuch aus der alten Heimat!

 

 

 

 

 

Interview mit Frau Simak-Gysi

Wieso sind Sie ausgewandert?

Mein Ehemann ist Australier. 1968 ist er nach Australien ausgewandert als Flüchtling. Seine ursprüngliche Heimat ist Tschechien, und damals - 1968 - wurde dieses Land von den Russen besetzt, und viele flüchteten deshalb.

 

Bereuen Sie es?

Nein, ich liebe Australien und die Menschen dort.

 

Wo ist das Leben besser?

Das Leben in Australien ist nicht besser oder schlechter. Es ist einfach anders - die Menschen müssen mit weniger auskommen, können sich weniger leisten, es gibt weit weniger Angebote - ausserhalb der grossen Städte jedenfalls ist es so. Damit lässt sich allerdings gut leben, wenn man nicht zu hohe Ansprüche hat. In Politik und Sozialem ist aber die Schweiz wesentlich fortgeschrittener. - Dann wiederum ist die Weite Australiens einfach herrlich - bis zu unseren Nachbardörfern sind es 60km, nach Süden hin sogar 150km - das lässt das Gefühl von Ruhe und Platz haben aufkommen.

 

Kommen Sie gerne in die Schweiz?

Ja, denn in Australien kann man sich auch manchmal etwas "weltverloren" fühlen, eben wegen der Grösse des Landes und der weiten Entfernung zu andern Kontinenten. Man kommt wegen der riesigen Distanzen nicht viel herum - es sei denn, man hat viele Tage zur Verfügung, um eine Reise zu machen.

Wenn ich in die Schweiz komme, gehe ich zuerst alles anschauen, alles ist auf kleinstem Raum zu finden. Ich komme meistens einmal im Jahr hierher zurück und staune immer, wie sich dieses Land in so kurzer Zeit so sehr verändert hat. Veränderungen, neue Trends, neue Angebote zu entdecken, das finde ich sehr spannend - und ich "importiere" immer viele Ideen in meine "kleine Welt" dort im grossen Land.

 

Können Sie sich vorstellen, wieder in der Schweiz zu leben?

Vorstellen schon, aber ich denke, es wäre finanziell nicht mehr machbar. Ich musste ja einmal ziemlich alles aufgeben, wie zum Beispiel die Pensionskasse, und ich würde auch nur ein absolutes Minimum an AHV bekommen.

 

Was bindet Sie an Australien?

Mein Ehemann lebt dort, und ich habe auch viele neue Bekanntschaften gemacht. Zudem habe ich dort ein kleines Geschäft aufgebaut. Wir haben ein Gästehaus - das "Parkwood B&B" in Airlie Beach - und ich liebe es, dort Gäste aus aller Welt zu empfangen. Sie bringen uns die "Welt" oder die "alte Heimat" in den "Busch", und wir bieten ihnen so alles, was zur Gastfreundschaft gehört - und es gibt oft fröhliche Feste mit ihnen.

 

Wo fühlen Sie sich wohler?

Zu Beginn, in einem fremden Land, hatte ich ehrlich gesagt recht oft Heimweh nach der Schweiz, nach den Freunden und der Familie dort. Aber die Jahre vergehen - man nimmt teil am neuen Leben im neuen Land, man engagiert sich hier und dort, gewinnt neue Freunde - das Heimweh wird seltener - und so kann ich sagen, dass ich mich jetzt dort in Australien daheim und wohl fühle. Vergessen werde ich aber die schöne Schweiz nicht, schliesslich bin ich hier aufgewachsen, bin hier zur Schule gegangen und habe auch hier gearbeitet, und ich werde mich immer wieder mal hier umsehen kommen.

 

Ich danken Ihnen sehr für die Zeit, die Sie sich für mich genommen haben. Alles Gute weiterhin!

Ivana Bosnjak, 19.6.07

 

 

Ãœber Besuch aus der alten Heimat freut sich 

Ursula Simak-Gysi                                                                                     
Parkwood B&B
35 Parkwood Tce
Cannonvale / Airlie Beach  Qld 4802
Australia
ugsimak[at]whitsunday.net.au