Schulfahne von 1891 - Die Feier zum 600 J.-Jubiläum der Eidgenossenschaft wird in Suhr gross gefeiert; die Schule erhält vom Verein "Alte Sektion" - einer Vereinigung zur Förderung des geselligen und belehrenden Vereinslebens - eine Fahne!
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Von der Suhrer Dorfschule

Nach der Reformation durfte auch in Suhr wie in den meisten grösseren Dörfern unserer Nachbarschaft eine Schule eingerichtet werden. Die Kirche musste für den Unterhalt der Schule bezahlen.

Am 7. September 1623 wird Hans Suter als Schulmeister aufgeführt.

Im Jahre 1633 wurde das erste Schulhaus in Suhr an der Kirchgasse gebaut. Die Kosten des Schulhauses betrugen 248 Pfund 3 Schilling und 4 Kreutzer. Wie man weiss, war der Lohn der Lehrer damals nicht besonders viel. Einen Anteil hatte das Kirchengut zu bestreiten, den Rest die Gemeinde.

Die Beträge, die zum Schul- und Kirchenleben gehörten, wurden unter "Extraordinari Ausgaben" aufgeführt.

Es war eine besonders grosszügige Geste, als im Jahre 1782 Samuel Sulzer, ein Einwohner der Gemeinde Suhr, für die Schulmeister der grossen Kirchchöre eine "Stiftung" errichtete, aus der jährlich den Lehrern ein bestimmter Zins zukommen sollte. Hans Jakob Wassmer, Strumpfweber in Suhr, vermachte der Schule Suhr 50 Gulden.

Über die Organisation des Schulwesens ist wenig bekannt. Man weiss nicht, ob es sich damals auch in Suhr anfänglich nur um eine Winterschule gehandelt hat. Ein fester Lehrplan bestand damals noch nicht.

Nach der Mitte des 18. Jahrhunderts gab es in Suhr eine zweite Schulabteilung.

Durchschnittlich verdiente damals ein Dorfschullehrer etwa 50 Gulden im Jahr, was etwa dem Lohn eines Baumwohlspinners entsprach. Zu berücksichtigen ist, dass nur im Winter richtig Schule gehalten wurde, im Sommer dagegen höchstens ein Tag in der Woche.

Das Schulgesetz von 1805 sah vor, dass eine Schule nicht mehr als 80 Schüler haben sollte.

Langsam bildeten sich Nähschulen. Im Schulgesetz von 1835 wurde verordnet, die weibliche Arbeitsschule sei in allen Gemeinden mit Hilfe des Kantons einzuführen. Am 13. Februar 1837 wurde Anna Maria Ruetschi zur Arbeitslehrerin von Suhr gewählt.