Suhr gestern - Suhr heute

 

 

Suhr in Bildern

Die vier Bilderserien zeigen die Veränderungen, die in Suhr in den letzten Jahrzehnten stattgefunden haben.

Die Fotos entstammen dem Buch "Suhr in alten Ansichten" und die aktuellen Pendants zumeist aus der Abschlussarbeit von Marc Zehnder, die er vor vier Jahren zum Thema "Auf den Spuren von Suhr" gemacht hat.

Zusammengestellt von Christine Fischer

 

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Das heutige Wappen
Ein ehmaliges Wappen
Ehemalige Wappen von Suhr (von links nach rechts) um 1857 ab 1950, um 1939, ab 1857 um 1898, ab 1811 bis 1853, bis 1810 und ab 1676 um 1788
Besiedlungsplan Suhrs aus der Römerzeit (Mark Suhr)
Erste Gemeindeverordnung von 1484
Gemeindesiegel anfangs 19. Jh.
Altes Stück von der früheren reformierten Kirche
Ein gemaltes Bild von der reformierten Kirche
Ein alter Feuerkessel
Ein Bild der ehemaligen Feuerwehr
Eine alte Fahne des Turnvereins
Eine alte Kiste
Die alte Fahne der Schule Suhr

Geschichte

 


Das Wappen


Das Wappen zeigt im Rot ein grüner Dreiberg und darüber ein weisses Kreuz und neben dem Kreuz je ein fünfstrahliger weisser Stern.

Das erste Wappen von Suhr erschien erstmals 1676 auf der Gerichtsscheibe, als ein weisses Kreuz in Rot. Von 1948 - 1950 entstand dann das heutige Wappen durch die Wappenkommission und dem Gemeinderat.

Suhr in der römischen Zeit


Früher war hier in Suhr römische Oberherrschaft, die dann helvetische Siedler vom Militärlager Vindonissa auf-und ausbauten. Die Zufahrtswege vom Westen waren früher sehr wichtig. Eine nördliche Römerstrasse führte von Solothurn über Olten, Aarau und Rohr nach Windisch, eine südliche über den Striegel nach Oberentfelden, Suhr, Hunzenschwil, Lenzburg und durchs Birrfeld ans Ziel. Die Römerstrasse verlief auf Suhrer Boden, auf einem erhöhten Damm dem rechten Talrand entlang, war dann im Helgenfeld mit dem Eselweg identisch und führte im Grodfeld am Nordhang des Oberholzes Richtung Hunzenschwil weiter. Wichtige Nord-Süd-Verbindungen führten durch das Gebiet des heutigen Aaraus, entlang der Oberen Dorfstrasse, am heutigen Restaurant Kreuz vorbei.

Suhr im Mittelalter


Gegen das Ende des 8. Jahrhunderts war es, als ein reicher Grundherr auf dem Molassesporn, der dem Suhrerchopf vorgelagert ist, eine kleine Kirche erbaute. Die Siedler vom Rand sollten dann ins Kerngebiet des heutigen Dorfes gezogen werden. Die ersten Häuser durften früher am Kirchhügel erbaut worden sein. Die Kirche wurde dem heiligen Mauritius geweiht. Es war eine der bedeutendsten und grössten Ur-Pfarreien des Kantons und umfasste im Verlauf ihrer Geschichte die heutigen Gemeinden Buchs, Rohr, Aarau, Gränichen, Rupperswil, Muhen, Hunzenschwil und Unterentfelden.

Suhr wurde am 23. Januar 1045 erstmals urkundlich erwähnt. Auf die Bitte von Graf Ulrich I. von Lenzburg nahm König Heinrich III. das Stift Beromünster, dessen Schirmvogt der von Lenzburg war und dessen Güter, darunter eines in Sura (Suhr), in den Schutz des Reiches auf. Durch Erbschaft fiel die Mark Suhr später an die Kyburger, welche in Suhr um 1250 einen Meierhof und 13 kleine, davon abhängige Bauerngüter besassen und zur Sicherund dieses Besitz ein Dienstmanngeschlecht derer von Suhr eingesetzt hatten. Solche niedere Ritterfamilien wohnten in Steinhäusern. Der Salzhof stellte zweifellos einen solchen Sitz dar, wenn auch die vorhandenen Bauten erst aus dem 16. Jahrhundert stammen.

1273 kam Suhr durch Kauf an Rudolf von Habsburg. Doch besassen auch im 13. und 14. Jahrundert zahlreiche Adelige, Klöster und Stadtbürger in Suhr Grundeigentum, Bodenzins und verschiedene Nutzungsrechte.

Ortsnamen


Der Name Suhr erschien als "Sura" (1045), später als "Suro" (1175), als dann  die althochdeutschen Endvokale verschwanden, entstand der Name "Suhr".

Eingessene Namen


Bürgernamen, die schon im 18. Jahrhundert in der Gemeinde vorkamen und noch heute in Suhr vertreten sind:

  • Bauman
  • Christen
  • Gysi
  • Hallauer
  • Imhof
  • Kuhn
  • Kyburz
  • Lienhard
  • Meyer
  • Ort
  • Richner
  • Rüetschi
  • Schmid
  • Schneider
  • Steiner
  • Suter
  • Wassmer
  • Weiersmüller
  • Widmer
  • Wildi
  • Zehnder

Entwicklungen von Gewerbe und Industrie


Möbel Pfister hat sich in Suhr gross entwickelt und erweitert in den "Pfister" heute, der in seinen Gebäuden eine Grosszahl weiterer Läden beherbergt.

Von grösserer Wichtigkeit für die Umgebung sind ebenfalls die AZM (Aargauer Zentralmolkerei), die heute Emmi heisst, das Bauunternehmen Huggeler (gibts bald nicht mehr), die Migros, Dobi, die Schmid Textilreinigung und die Textildruckeri.

Frühere Berufe der Menschen in Suhr


Früher hatte es viele Bauern. Doch mit der Zeit entwickelte sich Suhr zu einem Zentrum der Dienstleistungen. Z.B. die Firma Pfister hatte früher die Möbel selber in Suhr hergestellt, doch heute ist das nicht mehr so.

Zeittafel von 10'000 v- Chr. - 1945


10'000 v. Chr.-3000v. Chr. : Mittelsteinzeitliche Jäger und Sammler

3000-1800                            Jungsteinzeitliche Siedlung auf Anhöhen (z.B.       Berg-  Rifergrind) und am Seeufern

1800-1000                            Bronzezeit

1000-58 v. Chr.                     Erste und Zweite Eiszeit. Besitznahme unseres Landes von Helvetier

58 v. Chr. bis etwa 400 n. Chr.  : Unser Land unter römischer Herrschaft

5./6. Jahrhundert                  Erste Kirche: Augst, Vindonissa Zurzach

Seit dem 6. Jahrhundert        Der Aargau unter fränkischer Herrschaft (zuerst unter den Merowingerkönigen, seit Mitte des 8. Jahrhunderts unter den Karolingern

800                                         Krönung Karls des Grossen zum Kaiser

8.-12. Jahrhundert                Grundherren erbauen Eigenkirchen. Naturalwirtschaft. Adelsgeschlechter und Dienstadelige erbauen sich die Burgen, nach denne sie sich benennen. 

1045                                       Erste urkundliche Erwähnung von Suhr

11./12. Jahrhunder               Bevölkerungszunahme. Romanische Kirche. Die Grafen von Lenzburg als kaisertreue Herren im Aargau. Zeit der Kreuzzüge

13. Jahrhundert                      Zeit der Städtegründung: Aufschwung des Handels.

1273                                        Nach der kaiserlosen Zeit (1245-1273) wird Graf Rudolf von Habsburg zum König des Deutschen Reiches gewählt

1308                                        König Albrecht bei Windisch ermordet. Gründung des Klosters Königsfelden (1313)

1315                                         Feldzug Herzog Leopolds I. gegen die Eidgenossen. Niederlage am Morgarten

1415                                         Konzil von Konstanz. König Sigsmund beauftragt die Eidgenossen, dem in die Reichsacht erklärten Herzog Friedrich die aaragauische Stammlande wegzunehmen

1415-1798                                Suhr unter den "Gnädigen Herren" von Bern

1529-1531                                Erster und Zweiter Kappelerkrieg. Die aargauischen Gemeinden nehmen den neuen Glauben an

1618-1648                                Dreissigjähriger Krieg; wirtschaftliche Blütezeit in der Eidgenossenschaft. Anschliessend jähe Verschlechterung der Lage Bauern; soziale und wirtschaftliche Spannung führen zum Ausbruch des Bauernkrieges

1653                                          Schlacht bei Wohlenschwil. Auch in der Schweiz setzt sich die abasolutische Regierungsform durch. Handels- und Gewerbemonopol der Städte

1656                                          Erster Villmergerkrieg; Niederlage der Berner und Zürcher

18. Jahrhundert                        Durch die Aufklärung werden Neuerungen in der Landwirtschaft eingeführt. Düngung, Bepflanzung der Brachzelgen mit Futterpflanzen und Kartoffeln. Zunahme der Bevölkerung: Abwanderung vieler junger Männer in fremde Kriegsdienste. Einführung der Baumwollindustrie. Heimarbeit, Manufaktur

1789                                         Ausbruch der Revolution in Frankreich

1794-1798                               Bernische Grenzbesetzung an unsere Nordgrenze. Mobilisationspläne

1798                                        Die Schweiz unter französischer Fremdherrschaft. Bis 1802 Zeit der Helvetik

1803                                        Beginn der Meditationszeit, Gründung des Kantons Aargau

1810                                        Buchs und Rohr trennen sich von Suhr

1830-1833                               Regenerationszeit. Der Aargau führt eine liberale Verfassung ein (15. April 1831). Fabrikindustrie (Wasserkraft)

1848                                        Politische Neugestaltung der Schweiz: Einführung der neuen Bundesverfassung. Wirtschaftliche Not; Auswanderung nach Ãœbersee

1858                                         Eröffnung der Eisenbahnlinie Brugg-Aarau (Nordostbahn)

1877                                         Strecken Baden-Lenzburg-Suhr-Zofingen sowie der Anschlussstrecke Suhr-Aarau (Nationalbahn)

1904                                          Eröffnung der Wynentalbahn

1914-1918                                Erster Weltkrieg

1924-1929                                Wirtschaftlicher Aufschwung

1930-1936                                Weltwirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit

1929-1945                                Zweiter Weltkrieg

Auf der Homepage Suhr sind ebenfalls einige wichtige Stationen der Geschichte Suhr zusammen gefasst: www.suhr.ch/de/portrait/geschichte/


Suhrer Persönlichkeiten

In Suhr haben auch einige bemerkenswerte Menschen gelebt.

Erwähnt sei an dieser Stelle Martin Hugo Schaffner, bekannt geworden als "Bombenschaffner". Schon früh musste er mithelfen, seine Familie zu unterstützen und war mit 19 Jahren Altstoffhändler. Nach dem Krieg baute er eine Autoreparaturwerkstätte und verkaufte das Bezin billiger als andere, so dass er wohl zum ersten Benzin-Discounter der Region wurde.

Berühmt wurde Martin Schaffner jedoch, als er einen Bomber aus dem Zugersee holte, das in mühsamer Arbeit, die 2 Monate lang dauerte.

Er stellte den Bomber hinter seinem Haus (dort wo heute das Rundhaus steht) auf, machte einen Zaun darum herum und verlangte 1.10 Fr. Eintrittsgebühr zur Besichtigung des gebergten Flugzeugs. Am ersten Tag kamen 10'000 Besucher!

Martin Schaffner holte weitere Flugzeuge aus den Seen, bis 1962 das Interesse an den abgestürzten Fliegern nachliess. Daraufhin gründete Herr Schaffner ein international tätiges Transportunternehmen.

Herr Schaffner war sehr schwer, brachte 200 kg auf die Waage. Nach einer Operation, die ihm zu weniger Gewicht verhelfen sollte, starb er, erst 42 jährig im Jahre 1965.

Das Heimatmuseum Suhr hat kürzliche ein interessante Ausstellung zu diesem berühmten Suhrer gemacht.